Umstellungsoperation oder künstliches Kniegelenk ?



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  514. Eintrag von am 17.12.2015 - Anzahl gelesen : 123  
  Umstellungsoperation oder künstliches Kniegelenk ?  
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ich bin neu hier im Forum und habe seit 2008 Probleme mit meinem rechten Knie. Ich musste nach einer Verletzung 2008 eine Meniskus-Teilentfernung mit Knorpelglättung etc. machen lassen. Schon damals wurde mir gesagt, dass ich in naher Zukunft ein neues Knie brauchen würde - der Gesamtzustand ist nicht gut. 4 Wochen nach der OP verletzte ich das Knie erneut, nach monatelangem Schmerzmaon wurde es im Februar 2009 nochmals operiert, jetzt eine Meniskustotalentfernung (jeweils auf der Innenseite). Nach 3 jährigem Schmerzmaon bekam ich 2011 eine Reha in Bad Kösen mit Hypnose etc. Danach wurden die Schmerzen besser und verschwanden sogar ganz. Nun hat sich das Knie vor 4 Wochen wieder mit heftigen Schmerzen gemeldet, es ist geschwollen und ich kann keinen Schritt ohne Schmerzen gehen, auch im Ruhezustand sind die Schmerzen da. Mein Arzt sagte, es ist eine aktivierte Arthrose, und gab mir eine Injektion ins Gelenk. Bis jetzt liessen die Schmerzen kaum nach und ich behandle es mit einem schmerzlindernden Verband, gehen mit Krücken etc. Da ich wegen einem Tennis-Ellenbogen sowieso schon seit 5 Monaten krankgeschrieben bin (hier sollte die OP am letzten Freitag sein, wurde abgesagt, da ich krank geworden bin), kann ich die 2. Krücke nicht verwenden, um das Bein ganz zu entlasten. In einer früheren Sitzung bei meinem Orthopäden wurde mir eine Umstellungs-OP empfohlen, wenn die Schmerzen wieder kommen, für ein neues Knie bin ich angeblich noch zu jung - ich bin 50 Jahre alt. Ich möchte auch gerne fragen, was ihr in meiner Situation machen lassen würdet, wenn die Schmerzen nicht mehr vergehen ?!
Ich danke Euch schon im voraus, ich wohne im Bayer. Wald, mein Orthopäde ist in Cham. Wo sollte ich, wenn ein Eingriff erforderlich wird, die OP machen lassen ? vielleicht wisst ihr eine gute Klinik und Arzt ?
 
  7. Antwort von am 26.12.2015  
  Ein schwierigerer Fall, und ich kann nur zu bedenken geben, dass bei diesen Vorschäden (Meniskus) ein schlechteres als sonst durchschnittliches Ergebnis für die Korrektur- und Reparatur-Massnahmen Osteotomie und Frakturierung zu erwarten sind.
Verlust des Meniskus lässt die Abnutzung fortschreiten, der Ersatzknorpel dürfte schnell wieder weg sein. Hier will ich aber kein Prophet sein.


Für mich ist eine aktivierte Arthrose weniger imposant: kaum Schwellung und noch gute Belastbarkeit, Milderwerden innerhalb von Tagen. Falls eine solche nicht deaktiviert werden kann, ist der Begriff sinnlos.

Ich plädiere sonst schon für Entlastung bei aktivierter Arthrose, den Nachteil von schwindenden Muskeln berücksichtigend. Ich versuchte einmal, mittels Krücken und Aufenthalt in der Karibik die anstehende Umstellung zu vermeiden. Es nützte aber nichts.

Welche Belastung führte denn zur aktuellen Krise? Wenn möglich, solche in Zukunft verhindern.

Im Profilbild der quakenden Unke sieht man sehr gut, dass die Beinachsen gut stehen, aber bei den ausladenden Hüften eben ein Zwischenraum zwischen den Knien sichtbar ist, der fälschlicherweise als vom O-Bein stammend gedacht wird. Wann hatte denn der Arzt die Umstellung in Betracht gezogen?

Irgendwann sollte auch wieder eine vernünftige Muskulatur um die Knie herum aufgebaut werden. Wird das möglich sein mit oder ohne Prothese?
 
  6. Antwort von am 21.12.2015  
  A.,

normal geht man bei einer Mikrofrakturierung von einer Schonzeit von 4 - 6 Wochen aus, bis Treppensteigen ohne Krücken geht noch ca 2 Wochen dazu. Länger als 1 Jahr wie bei mir ist nicht die Regel.
Aber wenn die Treppe ein Geländer hat, kommt man auch ohne Belastung mit einer Krücke gut rauf und runter.
Nur müssen dazu wirklich Arme und Ellebogen fit sein, auf die kommt eine grosse Belastung zu, also unbedingt erst ausheilen lassen.
Ich hatte gerade eine OP am Handgelenk wg einer Entzündung durch die Dauerbelastung durch die Krücken.

Es tut mir sehr leid zu hören, dass du dein Pferd aufgeben musstest. So ein kleines Stückchen fehlender Knorpel und so eine riesige Auswirkung auf das Leben. Ich wünsch dir, dass du den Umgang mit Pferden trotzdem geniessen kannst und es kein schmerzhafter Anblick ist.

Bei mir ist es das Skifahren. Das war absoluter Lieblingssport. Noch kann ich keine Skirennen ansehen, ohne dass es mir einen Stich gibt und bin froh, dass es wohl keine weissen werden.

Lieben , Lila
 
  5. Antwort von am 21.12.2015  
  A.,
die Fragestellung lässt sich ohne Kenntnis DEines aktuellen MRT Befundes und der Beinachse ( Röntgen Ganbein) kaum beantworten. Bei zu fortgeschrittener Arthrose macht es sicher kaum mehr Sinn.
Darüber hinaus ist auch die Frage des BMI entscheidend für Beschwerdesymptomatik und Prognose.
Eine Gewichtsreduktion ist extrem hilfreich, selbst wenige Kilo bringen u.U. viel, ad das betroffene Kompartiment sehr viel mehr als das Körpergewicht an Druck aushalten muss.
BG
 
  4. Antwort von am 19.12.2015  
  Lila,

vielen Dank für Deine Antwort. Ich habe gesehen, dass auch Du schon allerhand mitgemacht hast mit deinem Knie. Die Erfahrung, dass Du von 4 Ärzten unterschiedlich beraten worden bist, möchte ich ungern machen, denn dann weiss man ja gar nicht mehr, was man machen sollte. Ich vertraue eigentlich meinem bisher behandelnden und operierenden Orthopäden sehr, ich lasse keinen anderen dran. So hat er mir eben schon vor Jahren, als die Schmerzen so schlimm waren zu einer Umstellungs-OP geraten, für ein neues Knie bin ich noch zu jung, allenfalls könnte ein Teilersatz gemacht werden. Nun, von einer Mikrofrakturierung hat er noch nichts gesagt, ich weiss aber aus der Fachliteratur, dass dies auch eine Möglichkeit ist, um den Knorpel wieder aufzubauen. Wie lange muss man danach das Bein entlasten und wann kann man das Knie wieder richtig benutzen ? Ich wohne allein im 2. Stock und habe keinen Lift. Zudem bin ich momentan auch wegen einem Tennisellenbogen schon über 5 Monate krankgeschrieben bin, und alle konservativen Methoden fehlgeschlagen sind, war für letzten Freitag eine OP vorgesehen, leider musste sie auch verschoben werden, da ich krank geworden bin. Es müsste also zuerst der Arm in Ordnung sein, denn sonst kann ich ja nicht einmal eine 2. Krücke benutzen. Hoffentlich wird alles wieder gut, ich möchte ja so gerne wieder ein normales Leben führen, ohne Schmerzen und meine Arbeit machen. Wegen dem kaputten Knie habe ich vor 2 Jahren auch mein eigenes Pferd verkaufen müssen, Reiten ging wegen der verschiedenen Knieverletzungen schon seit 2009 nicht mehr, aber schliesslich konnte ich nur noch 2 x in der Woche 20 Minuten mit dem Pferd spazierengehen, und es ist noch topfit, obwohl es inzwischen 25 Jahre alt ist. Nun, es ist gut auf einer Ranch untergebracht und ich habe mich selbst davon überzeugt, dass es ihr dort sehr gut geht. Das alles war mein Leben neben der Arbeit, es gab nur Arbeit und Pferd, ich habe auch 4 Fohlen grossgezogen, alles sehr schöne Erinnerungen. Leider ist das alles nicht mehr möglich, nun habe ich 3 Katzen, die mir jeden Tag helfen, mein Leben so wie es ist, anzunehmen.
Nun, ich danke Dir nochmals für Deine Antwort und hoffe, dass Du meine Fragen wegen der Mikrofrakturierung beantworten kannst, damit ich mich evtl. auch dafür entscheiden kann (bevor eine Umstellung oder ein neues Knie in Frage kommt).


A.
 
  3. Antwort von am 18.12.2015  
  A.,
nach einer Mikrofrakturierung infolge eines massiven Knorpelschadens empfahl der operierende Orthopäde auch demnächst eine Umstellung. Wenn ich gerade stehe sind meine Knie etwa 3 cm auseinander daher ging er davon aus dass ich O-Beine hätte die man korrigieren sollte. Ein anderer Orthopäde bestätigte das auch. Ein d meinte dagegen, ich hätte völlig gerade Beine an denen man nichts ändern solle. Der vierte Arzt, von dessen Fachkompetenz ich am meisten überzeugt bin, Chef einer orthopädischen Fachklinik meinte sogar, ich hätte eigentlich X-Beine, die Lücke käme durch eine Biegung im Knochen. Ich habe auf meiner Visitenkarte ein Bild von meinen Beinen hochgeladen zum Vergleich Bin 47 also etwa dein alter. Mein Arzt hat mir abgeraten, eine leichte Umstellung würde bei derart massiven Knorpelschaden nichts bringen und eine starke evtl andere Komplikationen bewirken. Was ich damit sagen will, gehe zu möglichst vielen Fachleuten, die Meinungen können völlig unterschiedlich sein. Viel Glück Lila
 
  2. Antwort von am 17.12.2015  
  A.,

bei deiner aktivierten Arthrose würde ich dir zuerst zu einer Ernährungsumstellung raten. Die nächste Zeit solltest du ganz auf tierisches Eiweiss - Fleisch, Fleischprodukte, Milchprodukte und Ei - verzichten. Hier ist Arachidonsäure enthalten. Wenn wir darauf verzichten, gehen auch die Entzündungen im Gelenk wieder zurück. Das Eiweiss kannst du dir auch über Hülsenfrüchte holen.
Dafür solltest du mehr Gemüse, Salate, Kräuter essen. Bei den Kohlenhydraten solltest du mehr ballaststoffhaltige Lebensmittel essen.

Dazu gehört natürlich auch eine deinen Schmerzen angepasste Bewegung. Ideal ist z.B.: setze dich auf einen Tisch und bewege deine Beine, dadurch wird die Gelenkschmiere im Knie verflüssigt und du kannst dich wieder besser bewegen.

Tennis-Ellbogen: hier hat mir Akupunktur sehr geholfen.

Zusätzlich solltest du zu einem Osteopathen gehen und deine Gelenke wieder richtig stellen lassen. Durch diese Behandlung konnte ich schon einige Operationen verschieben.

Gerne helfe ich dir bei deiner Ernährungsumstellung und beantworte deine Fragen über den Abspeck-Club.

Ich wünsche Dir, dass die Schmerzen bald wieder zurück gehen
C.

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  1. Antwort von am 17.12.2015  
  A.!
Vor der Entscheidung stand ich auch mal: bei beidseitigen O-Beinen: rechtes KNie: 2 ARthroskopien , Innenmeniskusteilentfernungen, linkes Knie komplett Innenmenikusentfernung. Als rechts nicts mehr funkionierte und die Schmerzen unerträglich wurden, hat man mir eineKnieumstellungsOP oder alternativ eine Schlittenprothese empholen, wobei man mir eher zu der Umstellung riet. Das habe ich dann auch machen lassen und war dann 9 Jahre beschwerdefrei. Die Rekonvaleszenz nach einer Umstellung dauert allerdings länger als eine KnieTEP, aber ich konnte nachher alles wieder machen( z.B: auch skaten). Dann hat aber das rechte Knie vor 3 Jahren seinen Geist aufgegeben und ich erhielt eine Vollprothese. Bis sich allews so fügt, dauert es auch eine ganze Weile, aber ich war richtig glücklich, dass ich beschwerdefrei ( bis auf wenige Ausnahmen bis heute) war. Das linke KNie erhielt dann vor einem Jahr eine Vollprothese, bei der auch das Bein gerade gerichtet wurde. Auch das habe ich nicht bereut und bin glücklich über meine Schmerzfreiheit. Allerdings setzt bei beiden OP-Methoden voraus,. dass Du zum Erhalt der Muskulatur deine Übungen täglich weitermachst.
Ich wünsche Dir viel Glück bei der richtigen Entscheidung-am besten eine Zweitmeinung einholen.
B.
 




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Stand : 27.12.2015 12:18:53
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